Media Monday #643

Juhu, ich schaffe es, den Media Monday schon am Sonntag Abend zu schreiben! Ich hoffe, ihr wisst das zu schätzen… 😉

1. Was ich unbedingt noch sehen möchte: eine dritte Staffel von GOOD OMENS – nach dem Ende der 2. Staffel MUSS das einfach passieren!

2. ONCE UPON A TIME IN THE WEST (SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD) ist ein Klassiker des Genres, denn hier steckt ja schon das Genre im Namen. 😉 Davon abgesehen hat dieser Western von Sergio Leone einfach Filmgeschichte geschrieben. (Mir gefällt trotzdem THE GOOD, THE BAD, AND THE UGLY noch einen Tick besser.)

3. Ich liebe es ja, wenn in Serien auch Wert auf Bildsprache und Kameraführung gelegt wird, die einen einzigartigen Look erzeugen. Zum Beispiel wurde bei MR. ROBOT oft die Person in einem Shot sehr bewusst weit weg aus dem normalen Fokus platziert, also z. B. in der Ecke links.

4. Jodie Comer als Villanelle in KILLING EVE ist wirklich begnadet, schließlich zeigt sie unfassbar viele Facetten als Antagonistin: Sie ist bedrohlich, betörend, verletzlich, gerissen… Ich mache gerade einen Rewatch der ersten beiden Staffeln, bevor ich dann endlich Staffeln 3 und 4 auf Netflix nachhole.

5. Es gruselt mich ja schon, wenn in Filmen (oder Serien) irgendwelche Insekten in Massen auftreten und/oder aus oder in Körperöffnungen krabbeln. Bäh!

6. KILLING EVE hat es wirklich in sich und ich bin auch bei der Zweitsichtung bei etlichen Tötungsarten durch Villanelle wieder schockiert. Ich sage nur (sollte nur Insidern etwas sagen): Aufzug. Krawatte. 😮

7. Zuletzt habe ich mit dem Stepnwolf die FEAR STREET Trilogie (Netflix) abgeschlossen und das war insgesamt solide Unterhaltung, weil im letzten Teil die Fäden aus allen Teilen zusammenlaufen. Der zweite Teil hat mir allerdings am besten gefallen, während mich beim 3. Teil die Szenen, die 1666 gespielt haben, weniger überzeugt haben. Da waren für meinen Geschmack zu viele Anachronismen dabei. Trotzdem hat die Trilogie als Gesamtpaket – und letztlich als Liebesgeschichte – ganz gut funktioniert. Was allerdings zum Teil echt nervig war, war der Original Score, der zum Teil völlig unnötig unter Szenen gelegt wurde, bei denen einfach nur gesprochen wurde, und zudem nicht besonders gut war. Dafür war die Auswahl der Songs oft sehr passend.

Media Monday #447

Ein Sonntag der Höhen und Tiefen. Erstmal beim Frühstück ein Stück Zahn abbrechen, ohne es (zunächst) zu merken. :-/ Dann einen Schnee-Spaziergang unternehmen. 🙂 Von einem Todesfall erfahren (nicht in meiner Familie und in hohem Alter verstorben, aber trotzdem traurig). 😦 Von der anstrengenden Woche (3 1/2 Stunden Elternsprechabend am Dienstag, Tag der offenen Tür am Samstag) so geschafft, dass ich Knives Out nochmal verschoben habe. :/ Dafür musste ich zum Umparken des Autos (hatte dummerweise in einer Zone geparkt, wo man werktags nur 30 min stehen darf) extra das Auto abkratzen. 🙄 Positiver Abschluss: der Media Monday! 🙂

1. Wenn ich mir etwas für das Filmjahr 2020 wünschen könnte, dann dass es besser als 2019 werden wird.

2. 1917 ist gemessen an vergleichbaren Filmen gerade deshalb so ungewöhnlich und großartig, weil mir kein Kriegsfilm bekannt ist, bei dem mit Single Shot gearbeitet wurde. Es ist zwar nicht wirklich nur eine einzige Einstellung, und einmal vergehen auch mehrere Stunden in einem Blackout, aber der Effekt, der dadurch entsteht, dass wirklich nur (je) eine Kamera mitläuft/-fährt – und das auch im Schützengraben, wo die Kamera getragen werden muss -, ist schon äußerst beeindruckend. Für mich allerdings fast etwas zu beeindruckend, weil ich zu weiten Teilen mehr mit den technischen Aspekten beschäftigt war, und mich zu wenig emotional mitreißen ließ. Meinem Bruder z. B. ist es allerdings völlig anders gegangen – er war laut eigener Angabe am Ende des Films völlig fertig, Tränen und Zittern inklusive…

3. Lange hat mich keine Lektüre mehr so gefesselt, wie zuletzt Good Omens (ist aber auch schon ein Weilchen her; ich hatte es vor Veröffentlichung der Serie gelesen) von Neil Gaiman und Terry Pratchett, das jetzt mein Freund verschlingt.

4. Die Art und Weise, mit der man dieser Tage beinahe täglich mit neuen Serien und anderen Veröffentlichungen bombardiert wird, ist insbesondere dann ärgerlich, wenn dafür bestehende Serien abgesetzt werden. Ja, ich rede von Netflix. Und von Sense8 und The OA und One Day At A Time

5. Nostalgisch blicke ich auf die Weihnachtsferien zurück, einfach weil ich da mit meinen Freund zusammen war.

6. Autor*in/Regisseur*in/Darsteller*in James McAvoy ist für mich eigentlich immer eine sichere Bank, schließlich ist er einer der besten Schauspieler seiner Generation – und bekommt dafür viel zu wenig Aufmerksamkeit gezollt (er hätte beispielsweise für Glass bei den diesjährigen Oscars nominiert werden müssen). Allerdings hat er ab und zu auch mal in eher, nun ja, schwächeren Filmen mitgespielt (z. B. Victor Frankenstein), was aber sicher nicht an ihm lag. Spätestens seitdem ich ihn auf der Bühne erlebt habe (z. B. 2015), liegt er auf Platz 1 meiner Lieblingsschauspieler (DICHT gefolgt von Andrew Scott, von dem ich allerdings nicht annähernd so viele Filme (und Serien) gesehen habe, der aufgrund seiner letzten Theaterauftritte für mich auch locker Tom Hiddleston 😮 und Benedict Cumberbatch 😮 verdrängt).

7. Zuletzt habe ich Watchmen und Killing Eve (Season 2) abgeschlossen und das war beides sehr spannend, weil immer wieder Dinge geschahen, die ich nicht in dieser Form oder Intensität habe kommen sehen. Sicherlich zwei grundverschiedene Serien, aber beide mit Frauen in den Hauptrollen, die absolut fantastisch sind. Watchmen wird ja sicher nicht fortgesetzt, das wurde dieses Wochenende nochmal bekräftigt, wobei das auch von vornherein darauf ausgelegt war. Ich hatte die Serie ja schon als honorable mention auf meiner Best of 2019-Liste, bevor ich sie zu Ende gesehen hatte – zurecht. Anschauen (z. B. auf Sky Ticket)! Und für Killing Eve lohnt es sich, bei Amazon einen STARZPlay-Probemonat zu nehmen, die beiden „Gegenspielerinnen“ (gespielt von Sandra Oh und Jodie Comer) sind der HAMMER!

 

Best of 2019 #4: Serien

Ohne viel Brimborium (bin krank :-/ ) meine drei Top-5-Listen im Bereich Serien. „NEUentdeckungen“ bedeutet, dass ich die Serie 2019 neu entdeckt habe, unabhängig davon, wann sie tatsächlich veröffentlicht wurde.

Top 5: NEUentdeckungen Drama

  1. The OA (Part I+ II, NETFLIX 2016-2019)
  2. Chernobyl (Mini-Series, HBO/Sky Ticket 2019)
  3. Euphoria (Season 1, HBO/Sky Ticket 2019)
  4. Killing Eve (Season 1, BBC America/STARZPlay-Channel (Prime), 2018-)
  5. Undone (Season 1, Prime 2019-)

Honorable mentions: Watchmen (HBO/Sky Ticket 2019) – noch nicht komplett gesehen, aber kann locker auf Platz 3 landen.

Top 5: NEUentdeckungen Comedy/Dramedy

  1. One Day At A Time (Season 1-3, NETFLIX 2017-2019)
  2. Scrubs (Season 1-8, DVD-Box 2001-2010)
  3. Good Omens (Mini-Series, Prime 2019) / Sex Education (Season 1, NETFLIX 2019)
  4. After Life (Season 1, NETFLIX 2019)
  5. The Good Place (Season 1-4, NBC/Amazon 2016-)

Top 5: Fortgesetzte Serien

  1. Fleabag (Season 2, Prime)
  2. This Is Us (Season 2, Prime)
  3. Legion (Season 2 + 3, Amazon/Sky Ticket)
  4. The Man in the High Castle (Season 4, Prime) / The Marvelous Mrs. Maisel (Season 2 + 3, Prime)
  5. Luther (Series 5, BBC/DVD) / Star Trek Discovery (Season 2, CBS/NETFLIX)

Und ihr so?

Neulich beim BINGEWATCHING #8: Britische Serien bei Amazon Prime & Netflix

Ich weiß schon gar nicht mehr, wie man eine Film- oder Serienkritik verfasst… Deswegen versuche ich mich – quasi als Wiedereingliederungsmaßnahme – an Kurzkritiken für britische Serien, die ich in den letzten Wochen und Monaten nur so verschlungen habe und euch dringend ans Herz legen möchte.

Sex Education, Season 1 (Netflix-Original)

Quelle: IMDb; Copyright: Netflix

Wer Gillian Anderson hauptsächlich als Ermittlerin in The X-Files und The Fall kennt, wird sich besonders freuen, sie mal in einer etwas weniger dramatischen Rolle zu sehen. Sie spielt die Mutter des Protagonisten Otis (Asa Butterfield), eine Sex-Therapeutin, die mit ihrer Offenheit, was Sex anbelangt, vielleicht gerade dazu beigetragen hat, dass ihr ca. 16-jähriger Sohn noch völlig unerfahren ist – er kann sich nicht mal dazu überwinden, bei sich selbst Hand anzulegen. Doch eins hat er von seiner Mutter geerbt: Er kann gut zuhören. Und so wird er bald – zunächst eher zufällig und widerwillig – zum Sextherapeuten seiner Mitschüler*innen.

Auf den ersten Blick eine Komödie, die aber auch ernste Töne anschlägt, wenn es z. B. um Mobbing geht, mit denen Sex Education dann vollends mein Herz erobert hat. Erfrischend offenherzig mit großem Herz für Außenseiter und queere Menschen. Unbedingt ansehen!

 

Derry Girls, Season 1 (Channel 4 / Netflix)

Auf diese Serie bin ich durch Nicola Coughlan (in der Mitte im Bild) gestoßen, die mir letztes Jahr auf der Bühne des Donmar Warehouse das erste Mal aufgefallen ist und der ich seitdem auf Twitter folge. Sie spielt eine der „Derry Girls“, die Anfang der 1990er Jahre in Derry, Nordirland zur Schule gehen. Der Nordirlandkonflikt bildet sozusagen den Hintergrund der Serie, die Handlung zeigt aber eher den „normalen“ Alltag der Schülerinnen, die auf eine Mädchenschule gehen. Nun, einen Jungen gibt es dort nun auch, weil man sich erhofft, dass er dort weniger gemobbt wird als auf seiner früheren Schule. Er ist nämlich in England aufgewachsen. Keine Hochglanz-High-School-Schmonzette, eher etwas derb, und die „Girls“ sind z. Tl. wirklich wenig „girlie-like“… Eine etwas andere Annäherung an die Troubles in Nordirland. Die 2. Staffel ist im britischen Fernsehen schon gelaufen, auf Netflix gibt es bisher nur die erste.

 

After Life (Netflix-Original)

Ich hatte ja mit Ricky Gervais bisher relativ wenig Berührungspunkte, weil ich The Office (UK) nie geschaut habe (Shame on me!) und auch sonstige komödiantische Ausflüge seinerseits bisher weitgehend ignoriert habe. Als nun aber seine Serie After Life auf Netflix überall lobend erwähnt wurde, schaute ich rein – und war spätestens ab der 2. Folge hooked. Wie gehen wir mit dem Tod einer geliebten Person um? Tony (Gervais) lässt seine Trauer über den Verlust seiner verstorbenen Frau durch eher, nun ja, ruppiges Verhalten gegenüber seiner Mitmenschen raus. Eigentlich scheint ihn nur die Notwendigkeit, für seinen Hund sorgen zu müssen, davon abzuhaten, sich das Leben zu nehmen. Doch dann trifft er auf Menschen, die ihm ein wenig Lebensmut zurückgeben, u.a. Anne (Penelope Wilton), die einfach mit ihrem Humor und ihrer Weisheit immer genau das sagt, was Tony hören sollte. Ich liebe diese Figur! Lustig, traurig, mal sarkastisch, mal lebensbejahend, voller Herz, ohne das kleinste bisschen Kitsch. Absolut sehenswert!

 

Fleabag, Season 2 (BBC / Amazon Prime)

Zu Staffel 1 hatte ich bereits geschrieben:

Es ist wirklich erfrischend, wie Waller-Bridge hier die Grenzen zwischen Humor und Tragik mühelos übertritt und verwischt. […] Besonderheit dabei: Die Protagonistin kommentiert zwischendrin immer wieder zum Publikum hin, auch mitten im Sexakt, z. B. Nicht nur verbal, sondern auch durch Mimik verbündet sie sich immer wieder mit dem Publikum[…]

Als ich vor einigen Wochen dann las, dass Andrew Scott in der 2. Staffel mitspielte, konnte ich es kaum erwarten, dass sie in Deutschland auf Amazon Prime herauskam. Ich wurde nicht enttäuscht. Andrew Scott ist sozusagen die „cherry on top“ – er brilliert als fluchender, spätberufener katholischer Pfarrer, der so sexy ist (der offiziellen Bezeichnung für seine Rolle -„The priest“ – wird eigentlich immer das Adjektiv „hot“ beigestellt…), dass Fleabg ihm natürlich verfallen muss. Dem Publikum ergeht es kaum anders… 😳 Das ist natürlich schwierig, Zölibat und so…

Das Durchbrechen der vierten Wand wird auch fortgeführt und bekommt noch einen höchst interessanten Twist, bevor dann auch mit der Hilfe dieses Stilmittels am Ende ganz unmissverständlich klar gemacht wird: Das war’s dann, Leute, mehr gibt’s nicht! Schade, aber: Perfekt! Ansehen, aber ein bisschen plötzlich!

 

Crashing (Channel 4 / Netflix)

Quelle: IMDb; Copyright: Big Talk Productions

Nach Fleabag wollte ich einfach mehr – wie gut, dass mir bei Netflix diese (leider nur kurzlebige) Serie (2016) angezeigt wurde! Denn nicht nur hat Phoebe Waller-Bridge schon hier ein äußerst gutes Händchen bewiesen, was die Zeichnung von glaubwürdigen, aber auch irgendwie etwas durchgeknallten Charakteren anbelangt, sondern es spielen auch zwei männliche Schauspieler mit, die ich sogar schon live in London gesehen habe: Damien Molony (kennengelernt durch die letzten zwei Staffeln von Being Human UK, mit Patrick Stewart und Ian McKellen auf der Bühne gesehen) und Jonathan Bailey (im Musical Company auf der Bühne gesehen). Der Titel der Serie bezieht sich zum einen darauf, dass die von Waller-Bridge gespielte Lulu, einfach so in eine Party ihres Ex-Freundes (Molony) reinplatzt und in der Folge dann zunächst einmal in der ungewöhnlichen WG (in einem alten, leerstehenden Krankenhaus) übernachtet, später sogar miteinzieht. „Crash“ also im Sinne von „to crash a party“ (uneingeladen auf einer Party auftauchen) und von übernachten. Gleichzeitig geht aber auch einiges zu Bruch in diesen sechs Folgen – und ich meine hier nichts Materielles, sondern Beziehungen. Das geht rasend schnell, vielleicht etwas zu schnell, um die Zuschauer mitzunehmen (ich weiß nicht, warum es keine 2. Staffel gab)? Aber mir haben die Folgen viel Spaß gemacht – und so für den Serien-Quickie zwischendurch (6 Folgen à 30 min) absolut zu empfehlen!

 

Killing Eve, Season 1 (STARZ Channel bei Amazon)

Quelle: IMDb; Copyright: BBC America

Aller guten Dinge sind drei. Ms. Waller-Bridge ist die Schöpferin auch dieser Serie, die diesmal allerdings auf einer Buchreihe (Codename Villanelle von Luke Jennings) beruht. Die Serie hat schon einige Awards abgeräumt, darunter hat Sandra Oh, die die Ermittlerin/Geheimdienstagentin Eve Polastri spielt, den Emmy und SAGA erhalten, die Serie selbst hat zuletzt den BAFTA Award gewonnen, außerdem konnten zwei weitere Schauspielerinnen BAFTAs mit nach Hause nehmen: Jodie Comer für ihre Darstellung der psychopathischen Auftragskillerin „Villanelle“ und Fiona Shaw für die MI6-Chefin von Eve. Somit ist auch schon ein Grund klar, warum diese Serie so gut ist: Es gibt gleich drei sehr starke (damit meine ich: komplexe) Frauenrollen, die Männer stehen hier eher mal auf der Verliererseite. Natürlich nicht nur – es gibt auch sehr interessante männliche Figuren, allen voran Konstantin, Villanelles „Handler“, gespielt vom Dänen Kim Bodnia (aus Die Brücke) – aber die Dynamik zwischen den Frauen ist viel spannender. Denn obwohl sich Eve und Villanelle als Gegnerinnen gegenüberstehen, verbindet sie doch auch ein Band der gegenseitigen Faszination. Ein sehr empfehlenswerter Krimi, bisher gibt es über den zahlungspflichtigen STARZ-Channel erst eine Staffel zu sehen, im britischen Fernsehen läuft/lief gerade die zweite Staffel. Damit hat sich Phoebe Waller-Bridge ganz nach oben katapultiert: Sie ist eine der Drehbuchautor*innen des neuen Bond-Films Bond 25! Das lässt auf bessere Frauenfiguren hoffen.

Media Monday #413

So, alle möglichen „besonderen Tage“, wie den Gratis-Comic-Tag z. B., bezieht Wulf in seine Lückentexte mit ein, aber die Europawahl unterzubringen habe ich aufgrund der Vorgaben tatsächlich nicht geschafft. 😮 Deswegen hier in Kürze: Mit dem Münchner Ergebnis (München Stadt) bin ich sehr zufrieden, Deutschland insgesamt hat mich durch den Zuwachs bei den Grünen auch positiv überrascht (die Grünen haben in keinem anderen europäischen Land so viele Stimmen erreicht) – und immerhin hat die AfD in Deutschland nicht so einen Zulauf wie etwa Marine Le Pens Rassemblement National oder die Lega Nord in Italien. Trotzdem: Dass die AfD in einigen Kreisen tatsächlich die meisten Stimmen gewonnen hat, betrübt mich doch…

Doch nun zu den tatsächlichen Fragen des heutigen Media Monday, heute auch wieder am Montag – und ein bisschen ausführlicher, weil ich ja z. Zt. so wenig poste :-/ .

1. Hand aufs Herz: Schaut ihr euch immer das Bonusmaterial auf DVDs/Blu-rays an (so ihr denn welche kauft/leiht/besitzt)?

Bei Filmen/Serien, die ich toll finde, ja. Als erstes schaue ich immer, ob es eine Gag Reel gibt (besonders empfehlenswert hier Parks and Recreation: pro Season gibt es 20 min Gag Reel vom Feinsten), bei LotR haben mich die Blicke hinter die Kuliassen die Trilogie noch mehr schätzen lassen und mich teilweise zu Tränen gerührt. Allerdings wird seit ein paar Jahren eine ziemliche Zwei-Klassen-Gesellschaft in dem Bereich geschaffen, weil oft auf DVDs kaum mehr Bonusmaterial vorhanden ist, nur auf den Blu-rays. Inzwischen habe ich zwar auch einen Blu-ray-Player, aber ich finde diese Entwicklung trotzdem nicht gut.

2. Bevor der Mai zu Ende ist, müssen die Fach- und Berufsschüler*innen in Bayern ihre schriftlichen (Fach-)Abiturprüfungen ablegen. Heute ging es los mit Deutsch, wobei ich zum Glück nicht die volle Zeit (vier Zeitstunden beim Fachabitur, fünf beim Abitur FOS 13) als Aufsicht eingesetzt war. Es gibt kaum etwas Öderes als fünf Stunden Aufsicht. Englisch ist erst am Freitag dran, wodurch wir wieder mal die kürzeste Korrekturzeit haben… :-/

3. Meine im Sommer anstehende Shakespeare-Excursion in London könnte echt dazu beitragen, dass ich zumindest Ausschnitte von Shakespeares Werk im English Book Club (Wahlpflichtfach an der FOS) oder in der 13. Klasse lesen und u. U. auch spielen lasse. Seit dem Einführungsseminar von Conny Loder am vorletzten Wochenende habe ich außerdem direkt Lust, evtl. selbst mal wieder Theater zu spielen. Huch! 😮 Mal sehen, wie ich dazu nach unseren Workshops in London stehe… 

4. Das Serienfinale von Fleabag ist fantastisch, schon allein dadurch, wie dem/r Zuschauer*in, zu dem/r ja die Protagonistin ständig gesprochen hat (die vierte Wand wird hier durchgängig immer wieder gebrochen, wobei das Ganze in der 2. Staffel eine interessante Wendung erhält), signalisiert wird: „So, das war’s Leute.“ Bitte, bitte, wer diese britische Ausnahmeserie noch nicht kennt, schaut sie euch unbedingt (auf Amazon Prime) an!!! Ich schwärmte schon von der 1. Staffel – die 2. hat nun auch noch Andrew Scott als „hot priest“ dabei. ❤ Das wollt ihr nicht verpassen! 

5. Der Hype um manche Regisseur*innen ist mir egal. Hauptsache ich kann was mit ihnen etwas anfangen. Ich hype ja selbst auch mal Regisseur*innen, die von Kritikern oder Publikum sträflich unterschätzt werden (Denis Villeneuve, M. Night Shyamalan). Im Theaterbereich versuche ich vermehrt weibliche Regisseurinnen und PoC zu unterstützen, und auch im Film- und Serienbereich möchte ich dahinkommen, mehr Werke von Frauen, Trans-Menschen und People of Color zu sehen.

6. Der von Alyssa Milano auf Twitter initiierte #SexStrike widmet sich einem wichtigen Thema (nämlich den restriktiveren Abtreibungsgesetzen, die zuletzt in Georgia und Alabama vorgelegt wurden), jedoch bezweifle ich, dass so eine Aktion Früchte trägt. Klingt sehr nach Lysistrata, der Komödie von Aristophanes, in der die Frauen von Athen und Sparta gemeinsam beschließen, ihren Männern keinen Sex mehr zu bieten, bis sie Frieden geschlossen haben. Doch sehe ich nicht, was das in diesem Fall bewirken soll… Ich verstehe den Gedanken dahinter (die Frauen müssen schließlich immer das Risiko einer Schwangerschaft – gewollt oder ungewollt – tragen, in manchen amerikanischen Staaten soll nicht mal Schwangerschaftsabbruch nach Vergewaltigungen legal sein, wenn der Fötus – wie in Georgia – älter als sechs Wochen ist), aber irgendwie bestraft frau sich ja damit auch selbst – und ist nicht Enthaltsamkeit genau das, was Abtreibungsgegner predigen? 

7. Zuletzt habe ich Killing Eve (Season 1) gebingewatched (bingegewatcht?) und das war ein guter Grund, den STARZ-Channel bei Amazon Prime 14 Tage kostenlos zu testen, weil die Serie z. Tl. von Phoebe Waller-Bridge geschrieben ist, die mich schon mit ihren Serien Crashing (nur eine Staffel, auf Netflix) und Fleabag (zwei Staffeln auf Prime) begeistern konnte. Killing Eve ist nun ein ganz anderes Genre, ein Katz-und-Maus-Krimi, aber was bleibt, ist die authentische Charakterzeichnung und die hohe Anzahl an weiblichen Figuren – von der weiblichen PoC-Ermittlerin (Sandra Oh) bis zur Bösewichtin (Jodie Comer). Der Bechdel-Test wird mit Leichtigkeit bestanden. In diesem Fall kein originaler Stoff von Waller-Bridge, wie bei den beiden o.g. Werken, sondern die Adaption einer Buchreihe. Höchstspannung garantiert!